Der steile Aufstieg von Dr. Andrea Kdolsky von der Chefin der NÖ Landeskliniken Holding zur neuen ÖVP-Gesundheits- und Frauenministerin hat viele Facetten: Erst vor einigen Monaten stand die Neo-Politikerin im Kreuzfeuer der Kritik in NÖ, weil aufgrund ihrer Anordnung angeblich zwei Spitalsmitarbeiterinnen der Dienstvertrag nicht mehr verlängert worden war - Grund: deren Leibesfülle.
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll selbst distanzierte sich damals rasch vom sogenannten Body-Mass-Index-Skandal mit den Worten, dieses Thema "sei nicht Sache der Politik, sondern der Krankenhaus-Holding" und schob damit die Verantwortung klar Richtung Kdolsky ab. Was insofern pikant ist, als die Frau Minister in Sachen Übergewicht selbst sehr auf die Gefahr von Fettnäpfchen achten sollte...
In der aktuellen Diskussion um das Thema Rauchen glänzte Kdolsky mit Pro-Raucher-Äußerungen („nicht diskriminieren"), womit die Bemühungen von Österreich, den EU-Vorgaben nachzukommen, klar unterlaufen werden.
Und auch in Sachen Kinder und Familienpolitik geizt die - kinderlose - Ministerin nicht mit markigen Zitaten, die im Buch "Kinderlos, na und? Kein Baby an Bord" veröffentlicht wurden. Da bezeichnet sie sich als „leidenschaftliche Tante", und zwar „weil man da die Kinder bald wieder zurückgeben" kann, und spricht sich unter anderem gegen die "politische Verklärung der Mutterschaft" und „Höherbewertung von Erziehungsleistungen von Familien in Relation zu Kinderlosen" aus.
LAbg. Gottfried Waldhäusl übt Kritik an der Personalpolitik des NÖ-LH Pröll, der seinen Schützling Kdolsky ja in Richtung Regierung entsandte: „Hat der LH hier ein PR-Problemkind weggelobt? Oder ist Kinderfeindlichkeit neues Polit-Credo der VP in Niederösterreich?"